Wunstorf/Hannover/ Mallorca- Corona als Chance für Zukunft 2.0

Wunstorf/Hannover/ Mallorca- Corona als Chance für Zukunft 2.0

Ichsitze jetzt öfter zu Hause. Meine Präsenz ist nicht wirklich gefordert, weil ich den Vorteil habe, von überall aus arbeiten zu können. Nur die Post muss erledigt werden. Dennoch habe ich eine derartige Situation noch nicht erlebt. Alle Ökonomen versuchen derzeit, die Folgen der Corona-Krise zu analysieren und haben große Schwierigkeiten, die Folgen abzuschätzen.

Ich bin kein Virologe, kein Experte aus der Forschung  – aber vom Verlauf der Ausbreitung dieser Pandemie hängt alles von der Frage ab, wann wir einen Impfstoff und ein Medikament bekommen. Das würde dem Virus den Schrecken nehmen und die Menschen würden wieder Vertrauen bekommen. Wenn sie nicht mehr befürchten müssen, ins Krankenhaus an ein Beatmungsgerät zu müssen.

Die aktuelle Situation und deren Folgen war seit langem bekannt. Gemeint ist damit die Unterversorgung unseres Gesundheitssystems. Diese Systemfehler sind jetzt aufgedeckt worden.

Diegravierenden Folgen für die Wirtschaft sind bereits zu spüren. Dieser Schock ist einzigartig und mit keinem seit der Spanischen Grippe 1918/19 vergleichbar. Wir erleben die erste wirklich globale Krise seit der Großen Depression 1929. Auch die Finanzkrise 2008/09 traf ja vor allem die Industrienationen, viele Schwellenländer brachen kurz ein, aber erholten sich schnell. Die Krisen der 1980er und 1990er trafen vor allem Asien oder die Schwellenländer. Eines sollte uns allen klar sein: Es wird eine tiefe Rezession geben – es gibt nur einen Unterschied.:

Dieser Schock wurde nicht durch die üblichen Muster hervorgerufen: zu hohe Schulden, unvorsichtige Kreditvergabe, Spekulationsblasen, die in der Regel Finanzkrisen verursachen. Dieser Schock trifft direkt auf die reale Wirtschaft und zwar auf der Angebots- und Nachfrageseite gleichzeitig. Angebotsschock heißt: Es fehlen Arbeiter in den Fabriken und Büros und damit Ersatzteile und Waren, weil die Lieferketten durcheinander sind. Wann gab es das zuletzt? Das letzte Mal gab es einen Angebotsschock in den 1970ern zu Zeiten der Ölkrise. Und damals war es im Grunde „nur“ ein Rohstoff, nicht Menschen…

Der Vergleich bezieht sich vor allem auf das Ausmaß. Nur diesmal kommt parallel zu dem Angebotsschock der Nachfrageschock, weil die Nachfrage ebenfalls einbricht – beide wirken zusammen mit einer Naturkatastrophe. Alles mischt sich zusammen: Lieferketten sind gestört, Restaurants, Sportstätten, Theater und Schulen schließen. So etwas haben wir noch nie erlebt. Ökonomen sprechen von einem „sudden stop“, wenn blitzartig etwas aufhört oder versiegt. Wenn wir nicht aufpassen, wird diese Krise sehr lange dauern. Die Regierungen müssen jetzt handeln, dann können sie das Schlimmste stoppen.

Die Regierungen tun das bereits, haben Liquiditätshilfen, Kredite und Notfallfonds zugesagt. Was bisher angekündigt wurde, ist richtig, aber das wird nicht reichen Die Notenbanken haben bereits reagiert und die Zinsen gesenkt……die Märkte hat das nicht beeindruckt, im Gegenteil. Niedrige Zinsen besiegen das Virus nicht, wirken aber auf mittlere Sicht. Was ich nur sagen kann: Die Notenbanken werden alle die Zinsen weiter ins Negative senken. ist vor allem die Stunde der Fiskalpolitik, wir brauchen massive Ausgaben, sonst wird das enden wie 1929 in der Großen Depression. Wenn aber schnell und entschlossen reagiert wird, wird sich die Wirtschaft schneller erholen. Wir müssen jetzt alle dafür sorgen, dass der gesunde Teil der Wirtschaft geschützt wird und nicht dauerhaft Schaden nimmt.

Es ist sinnvoll, den Menschen einfach Schecks ausstellen. Jedes politische System ist anders, aber die Menschen werden Geld brauchen, und man sollte es ihnen geben.

Diese Krise ist eine Kombination von früheren Krisen. Viele Schwellenländer werden merken, dass sie zu hohe Schulden aufgenommen haben. China wird spüren, dass es ohnehin ein Problem mit seiner Produktivität hat und an Wachstumsdynamik verliert. Es heißt oft, Chinas Wirtschaft brummt. Das tut sie nicht. Die Chinesen werden im kommenden Jahrzehnt weniger wachsen und in diesem Jahr eine unsanfte Landung erleben.

Das nächste Problem wird sein, dass viele Länder überschuldet sind. Zu hohe Schulden werden auf Dauer das Wachstum drücken. Länder müssen eben in Krisen in der Lage sein, sich stark zu verschulden. Alle Länder, die tiefe Taschen haben, haben nun die Kapazität, besser aus der Krise zu kommen. Länder wie Deutschland. Was ist mit Ländern wie Italien? Italien hat hohe Schulden und wendet heute schon 16 Prozent seines BIP für das gesetzliche Rentensystem auf – das ist ein Problem. Es muss aber nun ebenfalls sein Defizit ausweiten. Viele Länder haben den fiskalischen Spielraum und sollten ihn nutzen. Dies ist eine Krise, für die man seine ganze Finanzkraft nutzen muss. Es geht jetzt nicht mehr um den Kampf gegen Ungleichheit, sondern darum, dass die Wirtschaft nicht zu tiefe Narben erhält. Um eine europäische Schuldenkrise zu vermeiden, wird es mutige Maßnahmen erfordern.

Jeschneller wir das Virusproblem in den Griff bekommen, desto kleiner werden sich Schäden sein. Desto früher wird sich ein neues Leben und neue Chancen entwickeln. Chancen deshalb, weil dieser Virus die Haltung und das Denken weltweit beeinflussen wird.  

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