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Was erwartet den Anleger in 2024
Der politische Einfluss auf die Weltbörsen dürfte ab Jahresmitte zunehmen: Die Wahl in den USA wird ihre Schatten vorauswerfen. Eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland erscheint derzeit ausgeschlossen, sodass die Versorgungslage insbesondere mit wichtigen Rohstoffen angespannt bleibt.
Vor diesem Hintergrund ist relevant, dass die Realeinkommen stagnieren, während die laufenden Belastungen (u. a. für Kreditraten) tendenziell weiter steigen – was mit der Prolongation auslaufender Finanzierungen zusammenhängt. Das trifft Staatshaushalte, wie auch Privathaushalte. Folgen in 2024 Zinssenkungen? Deutschland befindet sich in einer Rezession. Die US- Börsen und ein Teil der Indizes erlebten eine Rally. Aber hauptsächlich verursacht durch die Megacaps. Andere Sektoren haben da noch Nachholpotenzial.
USA – Donald Trump gilt als Favorit. Zugleich stehen aber noch vier Prozesse gegen ihn an. Zufall oder nicht: Der erste davon beginnt in Washington am 4. März –exakt einen Tag vor dem für die Wahl des jeweiligen Präsidentschaftskandidaten enorm wichtigen „Super Tuesday“. Drei weitere werden sein Wahljahr begleiten. Es ist wenig wahrscheinlich, aber sollte (kurz) vor dem Wahltag im November aus mindestens einem dieser Prozesse ein Gefängnisurteil ergehen, könnte das für Unruhen im Land sorgen.
Auch für Europa wird die US-Wahl von signifikanter Bedeutung sein, denn ein Wahlsieg der Republikaner hätte Auswirkungen auf den Ukrainekrieg. Sollte der mittlerweile zum Stellungskrieg mutierte militärische Konflikt 2024 in einem Waffenstillstand oder Frieden enden, würde das sicher neue Allzeithochs in Europa zur Folge haben. Wenn nicht, könnte ab Winter 2024/25 Europa als Region einen Kriegsmalus erhalten, weil sich die schützende Hand des Alliierten USA etwas zurückzieht. Zudem würden dann die europäischen Militärkosten erheblich steigen und anderswo in den Staatsbudgets fehlen.
In Europa könnten im Jahresverlauf die Kurse weiter aufwärts gehen, wenn sich die Auftragslage schnell verbessern wird.
Japan konnte 2023 seine Vorteile ausspielen – geopolitisch außerhalb der Brennpunkte, vergleichsweise niedrige Inflation und mit Abstand die niedrigsten Zinsen unter den großen Volkswirtschaften: Eine Aufwertung des Yen schadet aber der japanischen Industrie.
In China ist viel Negatives eingepreist und die Kommunistische Partei weiß, dass sie tatkräftiger werden muss. Sie wird ihre Wirtschaft stärken und mit Europa eine verbesserte Beziehung eingehen müssen, um ein Gegengewicht zu der zumindest wirtschaftlich angespannten Beziehung zu den USA zu haben. Chinas Börsen – und das gilt auch für Hongkong – haben ein negatives Jahr hinter sich. Wegen der Gewinnrückgänge der Unternehmen sind die Aktien zwar bei Weitem nicht so billig, wie es oft dargestellt wird, aber sie sind auch nicht teuer – was auch dem politischen Status zuzuschreiben ist.
Wo
liegen also die Risiken für die Anleger? Für mich sind das folgende Faktoren
- Kriegsrisiken-
- Wahlen (wobei die rein statistisch keine mittelfristigen entfalten), aber im Falle der US Wahlen Einfluss auf die Kriegs- und wirtschaftliche Folgen haben könnten.
Ansonsten gilt bei Wahlen, dass sich börsennotierte Unternehmen den jeweiligen Bedingungen anpassen. Ohnehin werden große Teile der Wirtschaft nicht durch Politik, sondern durch den Einfluss von Konzernen auf die Politik, gelenkt. Es bleibt also spannend, da Prognosen so etwas wie die Glaskugel sind. Deshalb ist Aufklärung über Finanzen wichtig, damit man dem Risiko einer jeweiligen Anlageklasse mit dem richtigen persönlichen Risiko begegnet. Das gilt sowohl für geringere Gewinne als erwartet, wie auch für unerwartete Verluste.
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